Sprich darüber – Für geteilte Freuden und Sorgen

In einer vertrauensvollen Teamkultur tauscht man sich oft aus: über schöne Erlebnisse oder Erfahrungen, was einen bewegt, Anekdoten aus dem Leben und vieles mehr. Über Sorgen, Ängste und negative Gefühle zu sprechen ist hingegen nicht immer einfach. Leben und arbeiten kosten Energie – auch bei idealsten Bedingungen. Wenn Belastungen wie Stress oder Konflikte, Leistungsdruck oder andere Sorgen andauern, kann alles zuviel werden.

Simone Bühler, Co-Leiterin Seelsorge / Care Team, zum Thema: Sprich darüber

Mut und Offenheit lohnen sich

Im Arbeitsumfeld sind Bedenken verbreitet, wenn es darum geht, persönliche Probleme oder psychische Belastungen anzusprechen: Mitarbeitende haben Angst vor Stigmatisierung oder Stellenverlust. Führungskräfte wollen niemandem zu nahe treten. Diese Zurückhaltung verschlimmert häufig das Problem. Oftmals spürt das Umfeld, dass etwas nicht gut ist und trotzdem traut sich niemand, die Person direkt anzusprechen. Da hilft es, wenn man mutig den ersten Schritt wagt.  

Über Belastungen zu sprechen hilft dabei, Anspannung und Druck zu mildern. Probleme werden nicht in Luft aufgelöst. Im Gespräch entstehen aber oft neue Sichtweisen oder Lösungsansätze, die Hilfe und neue Zuversicht ermöglichen. Eine offene Gesprächskultur zahlt sich auch in der Zusammenarbeit im Team aus.

Tagebuch als Alternative

Wenn Sie Ihre Gefühle lieber zu Papier bringen, anstatt darüber zu sprechen, bietet sich zum Beispiel ein persönliches Tagebuch an. Eigene Gefühle auszudrücken und zu teilen – egal auf welche Art und Weise – kann sehr befreiend wirken. Vielleicht ist das Niederschreiben auch eine gute Vorbereitung für ein späteres Gespräch. 

Wie geht es dir?

Oft spüren wir, wenn mit einer Kollegin oder einem Kollegen über längere Zeit etwas nicht stimmt. Vielleicht ist es nicht greifbar und wir wissen nicht, welche Worte wir wählen sollen. Ein einfaches, ehrlich interessiertes, zugewandtes «Wie geht’s dir?» ist ein guter erster Schritt. Vorausgesetzt es ist Zeit da, um zuzuhören.

Schweizweit unterstützen verschiedene Trägerorganisationen, u. a. der Kanton Bern, die Kampagne «Wie geht’s dir». Wir empfehlen Ihnen, die interaktiven Gesprächsleitfäden zu nutzen: Gesprächstipps allgemein, für Führungskräfte. Sie stehen auch als PDF in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

Über persönliche Belastungen und Schwierigkeiten zu sprechen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.