Gelebte Diversität - QUEER INSEL
Wie kommt man dazu, am Arbeitsplatz ein Netzwerk zu gründen? Albrecht Vorster und Esther Näf, Gründungsmitglieder von QUEER INSEL, erzählen von ihrer Motivation und den Zielen des LGBTIQ+-Netzwerks der Insel Gruppe.
«Unser QUEER-INSEL-Aufkleber bereitet mir grosse Freude. Ich erhalte immer wieder Anfragen, wo man einen solchen bekommen kann», erzählt Albrecht Vorster, Co-Leiter des Swiss Sleep House Bern und Mitgründer des Netzwerks QUEER INSEL, mit Blick auf den farbenfrohen Aufkleber auf seinem Laptop. «Als das Insel-Logo zum ersten Mal in Regenbogenfarben im Intranet erschien, war das für mich ein toller Moment», meint Esther Näf, Pflegeexpertin und Mitgründerin des Netzwerks QUEER INSEL.
Das Netzwerk QUEER INSEL will eine Anlaufstelle für die Mitarbeitenden der Insel Gruppe sein, die der LGBTIQ+-Community angehören. Bei QUEER INSEL sollen sich alle zugehörig und wertgeschätzt fühlen und die Möglichkeit bestehen, sich gemeinsam für eine inklusive Unternehmenskultur zu engagieren. Willkommen sind alle – unabhängig davon, ob sie zur LGBTIQ+-Community gehören, sich dafür engagieren oder Verbündete sind. Die Insel Gruppe lebt von der Vielfalt ihrer Mitarbeitenden. Das Netzwerk QUEER INSEL soll dabei unterstützen, dass sich alle wohlfühlen.
Die Gründung des Netzwerks ist auf einen glücklichen Zufall zurückzuführen. Albrecht Vorster und Esther Näf wandten sich fast gleichzeitig mit demselben Anliegen an die Fachstelle Gleichstellung und kamen so in Kontakt. Sie wollten eine Plattform schaffen, auf der sich die Mitarbeitenden austauschen und vernetzen können und sich für die Anliegen der LGBTIQ+-Community im Unternehmen einsetzen. Gemeinsam engagierten sie sich und riefen in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Gleichstellung das Netzwerk QUEER INSEL ins Leben.
Das Netzwerk organisiert interne Anlässe und nimmt an öffentlichen Veranstaltungen teil. So war QUEER INSEL etwa an der BernPride 2023 vertreten und wird auch dieses Jahr wieder dabei sein. Esther Näf und Albrecht Vorster sind sehr dankbar für jegliche Unterstützung, die das Netzwerk erhält, um dessen Sichtbarkeit im Unternehmen zu erhöhen. «Durch das Netzwerk kann ich neue Kontakte knüpfen, mich mit neuen Leuten austauschen und lerne die Insel Gruppe noch von einer anderen Seite kennen», erzählt Esther Näf. Der interdisziplinäre Austausch bereichere das Netzwerk und werde geschätzt, ergänzt sie.
Die Gruppe freut sich über weitere Mitglieder, um eine noch stärkere und breitere Vertretung der LGBTIQ+-Community zu erreichen.
Esther Näfs und Albrechts Vorsters Motivation für das freiwillige Engagement beruht auf dem Wunsch, dass in der Gesellschaft alle Menschen gleichbehandelt werden. «Mein Ziel ist, dass zum Beispiel Homosexualität so normal wie Rechts- und Linkshändigkeit wird», so Albrecht Vorster. «Ein Outing ist für viele immer noch eine sensible Information. Kein Mensch würde hingegen Linkshändigkeit als Information gegen dich verwenden.» Dieser Prozess brauche Zeit und eine vermehrte Sichtbarkeit von Personen der LGBTIQ+-Community. Dafür setzt sich QUEER INSEL ein. Das Netzwerk hat sich unter anderem an der Entwicklung einer Handlungsanleitung mit Empfehlungen für Mitarbeitende im Umgang mit trans, nichtbinären und intergeschlechtlichen Menschen im Spitalalltag beteiligt. «Es macht Freude, sich gemeinsam mit anderen für eine Herzensangelegenheit einzusetzen und einen Treffpunkt zu bieten, um sich auszutauschen und gemeinsam neue Projekte anzustossen», hält Esther Näf fest. Oder wie die beiden Gründungsmitglieder raten: «Steh für dich ein, suche Verbündete und engagiere dich.»