Laut Weltgesundheitsorganisation erleiden rund die Hälfte bis Dreiviertel aller Erwachsenen innert einem Jahr mindestens einmal ein Kopfschmerz-Ereignis. Dabei ist Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz und kann verschiedene Ursachen haben. Wann sind Kopfschmerzen gefährlich? Wann benötigt es eine neuroradiologische Abklärung? Und welche nichtmedikamentösen Behandlungen gibt es? Das Gehirn von Kindern funktioniert anders als das von Erwachsenen. Was, wenn Kinder über Kopfschmerzen klagen?

Erfahren Sie mehr über die Volkskrankheit Kopfschmerzen. Das Universitäre Neurozentrum Bern ist mit den folgenden Fachgebieten bzw. Kliniken präsent:

Referenten

Programm

Gesamtdauer Anlass: 2,5 h
Referate: 18.00 bis ca. 19.00 Uhr mit entsprechenden Fragerunden
Lerninseln im Foyer: ca. 19.00 bis 20.30 Uhr (Schluss des Forums)

Lerninseln

Lerninsel 1: Kopfschmerzen invasiv oder operativ behandeln

Unser Zentralnervensystem ist eingebettet in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, im sogenannten Liquor cerebrospinalis. Sowohl der Mangel (UNTERdruck) als auch der Überschuss (ÜBERdruck) von diesem Nervenwasser verursachen Kopfschmerzen.
Bei einem Unterdruck liegt die Ursache in der Wirbelsäule. Bei einem Überdruck kann der venöse Abfluss aus dem Kopf gestört sein.
Mit einer exakten neuroradiologischen Abklärung wird in einem ersten Schritt die Ursache für das Liquorunter- oder überdrucksyndrom diagnostiziert. Diese Ursache kann in einem zweiten Schritt entweder invasiv durch eine Intervention über das Gefässsystem oder mikrochirurgisch durch eine Operation behandelt und eine Heilung erzielt werden.

Kontakte vor Ort:

  • Dr. med. Christian Thomas Ulrich, Leiter Wirbelsäulenchirurgie, Inselspital
  • Dr. med. Eike Immo Piechowiak, Oberarzt, Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Inselspital

E-Mail: Christian Ulrich; Eike Piechowiak 

Links: Universitätsklinik für Neurochirurgie, Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie

Lerninsel 2: Kopfschmerzen – wann zum Arzt?

Kopfschmerzen können so heftig sein, dass sie Angst machen. Meistens ist die Sorge unbegründet. Folgende gefährliche Ursachen müssen jedoch notfallmässig erkannt und behandelt werden:

  • Hirnblutung
  • Hirn- und Hirnhautentzündung (Enzephalitis/Meningitis)
  • Hirnvenenthrombose
  • Gefässwandeinriss der zum Gehirn führenden Arterien

Gehen Sie sofort zum Arzt, wenn folgende Warnzeichen vorliegen:

  • heftigster, plötzlich eintretender oder ungewohnter Kopfschmerz
  • Störung der Wachheit oder Verwirrtheit
  • Seh-, Sprach- oder Gefühlsstörungen
  • Lähmungserscheinungen

Auch mehrere Tage anhaltender Dauerkopfschmerz sollte rasch von einem Arzt beurteilt werden.

Kontakt vor Ort: Dr. med. Aikaterini Galimanis, Leitende Ärztin, Inselspital

E-Mail: Aikaterini Galimanis

Link: Universitätsklinik für Neurologie

Lerninsel 3: Kopfschmerzen bei Kindern: ein häufiges Problem

Auch Kopfschmerzen bei Kindern brauchen eine gute Therapie.

Wenn beim Spannungskopfschmerz die Entspannungstherapien im Vordergrund stehen, muss bei einer Migräne auch eine gute Schmerztherapie im Anfall durchgeführt werden. Eine frühe adäquate Therapie kann helfen, die späteren schweren Kopfschmerzformen im Erwachsenenalter zu vermindern.

Kontakt vor Ort: Prof. Dr. med. Maja Steinlin, Med. Abt. Leiterin Neuropädiatrie

E-Mail: Maja Steinlin

Link: Universitätsklinik für Kinderheilkunde/Neuropädiatrie

Lerninsel 4: Nichtmedikamentöse Schmerztherapien

Kopfschmerzen erzeugen Verspannungen.

Verspannungen erzeugen Kopfschmerzen.

Alles, was dem Spannungsabbau dient, ist hilfreich. Dabei kommen sowohl psychologische wie physiotherapeutische Entspannungsmassnahmen zum Einsatz. Gerade in der Kindermedizin ist es besonders wichtig, ursächlichen Stress mit anzugehen.

Kontakt vor Ort: PD Dr. med. Niklaus Egloff, Leiter Psychosomatische Medizin

E-Mail: Niklaus Egloff

Link: Universitätsklinik für Neurologie, Kompetenzbereich für Psychosomatische Medizin