Rheuma zeigt sich in unterschiedlichen Ausprägungen. Je nach Ursache leiden Betroffene nicht nur an schmerzenden Gelenken, sondern auch unter Trockenheit von Mund und Augen. Am Gesundheitsforum informieren Spezialistinnen und Spezialisten aus der Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie über die verschiedenen Ausprägungen der Erkrankung und darüber, wie man sie in Schach halten kann. An den interaktiven Lerninseln können Sie sich in Sachen Physio- und Ergotherapie beraten lassen oder Rheuma respektive Kristalle unter dem Mikroskop entdecken.

Es wird zu folgenden Themen referiert

  • Knochen aus der Balance – zu viel und zu wenig
    Dr. med. Jennifer Amsler, Assistenzärztin Universitätsspital Bern
    Dr. med. Katja Heinimann-Wittwer, Assistenzärztin Universitätsspital Bern
  • Von Riesenzellen und Blutgefässen
    Dr. med. Lisa Christ, Assistenzärztin Universitätsspital Bern
  • Die Wüste in mir – mehr als trockene Augen
    PD Dr. med. Florian Kollert, Leitender Arzt Universitätsspital Bern

Kontakt/Sprechstunde

Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie, Telefon +41 31 632 31 70, E-Mail, Webseite 

Nützliche Links

Programm

Gesamtdauer des Anlasses: 2,5 h
Referate: 18.00 bis ca. 19.00 Uhr mit entsprechenden Fragerunden
Lerninseln im Foyer: ca. 19.00 bis 20.30 Uhr (Schluss des Forums)

Lerninseln

Lerninsel 1: Physio- und Ergotherapie bei Rheuma

Sind Sie kräftig genug? Wir messen Ihre Greif- und Aufstehkraft und geben Tipps für das Training zu
Hause.

Training ist bei Rheumatischen Beschwerden aller Art nicht schädlich, sondern in einer angemessenen Form sogar empfohlen, um die Beweglichkeit im Alltag zu gewährleisten sowie mobil und lange selbständig zu bleiben.

 

Praktische Tipps

  • Nehmen Sie die Treppe statt den Lift.
  • Steigen Sie eine Haltestelle früher aus dem Bus oder dem Tram aus und gehen Sie den Rest zu Fuss.
  • Langsames, wiederholtes Auf- und Absitzen trainiert die Beinmuskulatur.
  • Stehen Sie beim Zähneputzen auf einem Bein.
  • Kochen Sie auf den Zehenspitzen.
  • Backen Sie Ihren Sonntagszopf wieder selbst und kneten Sie den Teig dazu von Hand.
  • Machen Sie beim Kaffeetrinken Bewegungsübungen mit den Fingern.
  • Achten Sie auf Ihre Haltung.
  • Bewegen Sie sich mind. 2 Stunden pro Woche mit leicht erhöhtem Puls.

Lerninsel 2: Pflegeberatung Rheumatologie

Sind meine Augen und mein Mund zu trocken? Lassen Sie von unseren Pflegefachkräften mittels Schirmer- und Saxon-Test das Ausmass Ihrer Augen- und Mundtrockenheit bestimmen und erhalten Sie Tipps, damit Sie Ihre Beschwerden selbständig lindern können.

Viele Menschen leiden an Trockenheit der Augen und Schleimhäute. Auch Sie? Es gibt viele Ursachen für eine Trockenheit der Augen und der Schleimhäute. Trockene Augen und Schleimhäute kommen auch im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten vor (z. B. bei rheumatischen Erkrankungen).

Mit zwei Tests kann gemessen werden, wie viel Speichel bzw. Tränensekret im Moment produziert wird. Unsere Abklärung und Beratung soll Ihnen helfen, diese Symptome besser zu verstehen. Zudem erhalten Sie Tipps für die Bewältigung von trockenen Augen und Schleimhäuten im Alltag.

Weitere Informationen finden Sie unserer Webseite.
Kontakt: pflegeberatung.rheuma@STOP-SPAM.insel.ch

Lerninsel 3: Zu viel und zu wenig Knochen

Wie gesund ist Ihr Knochen? Lassen Sie sich von unserem ärztlichen Team Fragen zum Thema Arthrose und Osteoporose beantworten. Ist bei Ihnen eine Abklärung oder Therapie notwendig? Welche einfachen Massnahmen können Sie im Alltag treffen?

Viele Menschen leiden an Gelenkschmerzen und an Knochenschwund. Auch Sie? Die häufigste Ursache für Gelenkschmerzen im Alter ist die Arthrose. Diese kann verschiedene Gelenke des Körpers betreffen. Mit Hilfsmitteln und Muskeltraining können Sie Ihre Lebensqualität verbessern.

Es ist wichtig, Knochenschwund frühzeitig zu erkennen, um Knochenbrüche zu verhindern. Dabei spielen verschiedene Faktoren wie Medikamente, Genussmittel oder chronische Krankheiten eine Rolle. Mittels Fragebogen können wir Ihr individuelles Risiko für einen Knochenbruch abschätzen und Ihnen Empfehlungen bezüglich einer weiteren Abklärung abgeben.

Lerninsel 4: Ultraschall

Ultraschall bei Speicheldrüsen

Leiden Sie an trockenem Mund oder trockenen Augen? Mittels einer harmlosen und schnellen Ultraschall-Untersuchung der vier grossen Speicheldrüsen im Kopf-Hals-Bereich können erste Hinweise gewonnen werden, ob eine entzündliche Erkrankung der Speicheldrüsen, wie z. B. das Sjögren-Syndrom, ursächlich sein könnte. Auch andere Erkrankungen können mit dieser Methode festgestellt werden.

Ultraschall bei Gelenken

Haben Sie Gelenkschmerzen an grossen oder kleinen Gelenken oder Sehnen? Mittels Ultraschall kann fast jedes Gelenk – sogar in Bewegung – untersucht werden. Diese rasche Untersuchung ohne Röntgenbelastung kann Aufschluss darüber geben, ob Ihre Gelenke oder Sehnen entzündet sind, ob
degenerative Veränderungen vorliegen, ob sich Kristalle in Ihrem Knorpel oder in Ihren Sehnen ablagern oder ob andere Erkrankungen des Bewegungsapparats bestehen. So können erste Hinweise gewonnen werden, ob eine Arthrose oder beispielsweise eine Rheumatoide Arthritis, eine Gicht oder eine Sehnenverkalkung vorliegt.

Lerninsel 5: Rheuma unter dem Mikroskop

Nagelfalzkapillar-Veränderungen, Gicht oder Pseudogicht können als Hinweis für Rheumaerkrankungen dienen. Suchen Sie selbst nach typischen Kristallarten und lassen Sie Ihre Nagelfalzkapillaren auf allfällige Veränderungen untersuchen.

Steifigkeit, Schwellung und Rötung von Gelenken sind Zeichen rheumatischer Erkrankungen. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen, so die Ablagerung von Urat- (Gicht) oder Kalziumpyrophosphat-
Kristallen (Pseudogicht). Weiter kann auch die Entzündung des Bindegewebes (Konnektivitis) zu Gelenksentzündung führen. Mit der Untersuchung der Nagelfalzkapillaren werden Hinweise für eine Konnektivitis gesucht. Der Nachweis von Kristallen weist auf Gicht oder Pseudogicht hin. Die Abklärung kann helfen, die Ursache von rheumatischen Erkrankungen besser zu verstehen.