Neue Stentgeneration nach Herzinfarkt

Wer während eines akuten Herzinfarkts mit einem medikamentös beschichteten Stent der neuen Generation behandelt wird, erleidet weniger Herzprobleme nach einem Jahr. Dies zeigt eine neue Studie des Inselspitals und der Universität Bern.

Beim akuten Herzinfarkt müssen die verschlossenen Arterien innerhalb kürzester Zeit (1-6 Stunden) im Herzkatheter-Labor geöffnet werden. Als lebensrettende Sofortmassnahme empfehlen die Leitlinien der europäischen Gesellschaft für Kardiologie den Einsatz von kleinen Metallgittern, sogenannten Stents.

Dabei kann der Arzt zwischen einer herkömmlichen nur aus Metall gefertigten Gefäßstütze oder einem mit Medikamenten beschichteten Stent wählen.

Welcher Stent bei akutem Herzinfarkt?

In einer klinischen Studie in Kooperation mit dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern und der Clinical Trials Unit verglichen die Kardiologen des Inselspitals über 1100 Herzinfarkt-Patienten, die entweder mit einem unbeschichteten Stent oder einem neuartigen medikamentös beschichteten Stent mit biodegradierbarem Polymer (BioMatrix-Stent) behandelt wurden.

Der moderne Medikamenten-Stent reduzierte das Auftreten erneuter herzbedingter Probleme einschliesslich neuer Gefäßverengungen und Herzinfarkte im Vergleich zum unbeschichteten Stent um mehr als 50 Prozent. Damit können auf 1000 behandelte Patienten 42 schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse verhindert werden. Unter diesen Voraussetzungen und aufgrund vorheriger Langzeitstudien könnten moderne Medikamenten-Stents bald zur Therapie der Wahl bei Herzinfarkt werden.