Spital Aarberg investiert

Das Spital Aarberg erhält für 20 Millionen Franken einen sanierten Operations- und Behandlungstrakt. Im ehemaligen Schulhaus Pflege entsteht eine Kinderarzt-Praxis. So hat es der Verwaltungsrat von Spital Netz Bern AG und Inselspital beschlossen.

Nach aktuellem Stand ist mit Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2015 und einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen. Die bestehenden Möbel und Gerätschaften werden soweit als technisch möglich übernommen.

Spital hat Zukunft

Am Dienstag, 13. Mai, informierten Vertreter von Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, regionaler Ärzteschaft und lokaler Politik über den Investitionsentscheid. VR-Vizepräsident Daniel Hoffet, Kappelen, hielt fest, was vor 60 Jahren dem damaligen OP-Bedarf entsprochen habe, sei aufgrund der heutigen Bedürfnisse dringend zu ersetzen. Der Verwaltungsrat hat deshalb am 25. April 20,7 Millionen Franken für einen neuen OP-Trakt und eine Erneuerung der Behandlungsräume bewilligt. Dahinter stehe die Gewissheit, dass das Spital eine Zukunft habe.

Konkret bedeutet die Millionen-Investition laut dem Geschäftsleitungs-Vorsitzenden Holger Baumann, dass die Notfallbehandlung weiterhin rund um die Uhr gewährleistet ist und die baulichen Voraussetzungen für ein Wachstum im ambulanten und tagesklinischen Bereich geschaffen werden. Der Spitalbetrieb soll sich vor allem in der Orthopädie und in der Chirurgie weiterentwickeln können. Das Modell der integrierten Versorgung stelle sicher, dass alle Patienten zur richtigen Zeit am richtigen Ort behandelt würden. 

Der Umbau der Sechs-Betten-Zimmer mit aktuell noch vier bis fünf Betten in Ein- und Zweibettzimmer mit Nasszellen werde den Komfort der Patienten deutlich steigern, sagte Spitaldirektorin Sofie Perll. Zudem ermögliche die Anordnung der neuen Räumlichkeiten einen noch effizienteren Betrieb durch kurze Wege zwischen Notfall/Ambulatorium, Radiologie, Aufwachraum und Operationsbereich. Bereits heute zählt das Spital Aarberg im interkantonalen Vergleich zu den effizientesten Spitälern.

Hausärzte erfreut

Die Seeländer Hausärzte begrüssen den Investitionsentscheid. Namens des Hausarzt-Notfalls Seeland (HANS+) erklärte Dr. med. Thomas Oehler, Büren an der Aare, damit werde die Partnerschaft zwischen Spital und Hausärzten im Interesse der Patienten gestärkt. Ein kleines Spital wie Aarberg sei zudem optimal in der Lage, den Hausärzte-Nachwuchs auszubilden und damit die Grundversorgung langfristig zu sichern, sagte Oehler.

Namens der im Mai 2013 gegründeten Interessengemeinschaft „IG Spital Aarberg" der 42 Seeländer Gemeinden bilanzierte Gemeindepräsident Fritz Affolter, Aarberg, den Einsatz der IG und die zahlreichen Gespräche und Arbeitsgruppensitzungen mit den Vertretern der Spital Netz Bern AG und des Spitals Aarberg positiv: Aus dem Gegeneinander sei ein Miteinander geworden.

Kinderarztpraxis auf Spitalareal

Der Verwaltungsrat hat ferner die nötigen Mittel genehmigt für den Einbau einer Praxis für Kinder- und Jugendmedizin im ehemaligen Schulhaus der Berufsschule für Pflege des Spitals Aarberg. Das ehemalige Schulhaus steht seit 2010 leer. Nun wird die Kinder- und Jugendpraxis Arche Aarberg, unter der Leitung von Dr. med. Johannes Greisser, ins Erdgeschoss des Schulhauses verlegt. Sie ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und benötigt nun mehr Raum. Da sich die Schulzimmer im aktuellen Zustand nicht für die Nutzung als Praxisräume eignen, ist ein Umbau der Räumlichkeiten notwendig. Als Baubeginn ist der Spätsommer 2014 vorgesehen. Der Bezug ist für den 1. März 2015 geplant.