Die kantonale Gesundheitsstrategie der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern (GSI) sieht eine Organisation der Rettungsdienste in vier Spitalregionen vor. Um diese Vorgabe umzusetzen, prüfen die drei betroffenen Organisationen Insel Gruppe AG, Schutz und Rettung Bern sowie die Ambulanz Region Biel AG eine entsprechende Neuorganisation: So könnten die heutigen Stützpunkte Münsingen und Riggisberg der Insel Gruppe künftig von Schutz und Rettung Bern betrieben werden, der Stützpunkt Aarberg von der Ambulanz Region Biel AG.
Unterschiedliche Trägerschaft
Schutz und Rettung Bern ist ein städtisches Unternehmen mit einer öffentlichen Trägerschaft. Die mögliche Auslagerung der Stützpunkte Münsingen und Riggisberg an den Rettungsdienst von Schutz und Rettung Bern in die Spitalregion Bern+ wird bis Ende 2025 geprüft. Der Entscheid obliegt dem Gemeinderat der Stadt Bern sowie dem Stadtparlament.
Die Ambulanz Region Biel AG (ARB AG) hat einen privatrechtlichen Träger. In der Spitalregion Biel Seeland Jura Bernois (SJB) wird aus diesem Grund der Verwaltungsrat der ARB AG über eine mögliche Betriebsübernahme des Stützpunkts Aarberg befinden.
Umsetzung der kantonalen Vorgaben
Die Strategie der GSI sieht vor, dass pro Spitalregion nur noch ein Leistungsauftrag für Rettungsdienste erteilt wird. Bisher waren pro Region mehrere Anbieter mit eigenen Leistungsaufträgen tätig. Die Insel Gruppe, Schutz und Rettung Bern sowie die Ambulanz Region Biel AG reagieren darauf und prüfen nun bis Ende 2025 eine mögliche Umsetzung. Unter Vorbehalt der Entscheide der zuständigen strategischen bzw. politischen Organe könnte eine Neuorganisation der Rettungsdienste spätestens Anfang 2027 in Kraft gesetzt werden. Die GSI begrüsst das gemeinsame Vorhaben.
Fokus spezialisierte Kompetenz
Die geplante Neuorganisation ermöglicht es allen beteiligten Rettungsdiensten, ihre Ressourcen optimal zu nutzen. Während sich spezialisierte Rettungsorganisationen vollständig auf die präklinische Notfallversorgung konzentrieren können, fokussiert sich die Insel Gruppe auf ihre Kernkompetenzen in der Spitalversorgung. Diese Arbeitsteilung führt zu harmonisierten Abläufen und einheitlichen Qualitätsstandards in den jeweiligen Rettungsregionen, und sie ermöglicht, dass die Koordination und Absprache der GSI mit lediglich einem Leistungserbringer pro Rettungsregion erfolgt.
Die Rettungsleistungen werden im bisherigen Umfang sichergestellt. Bei einer möglichen Übergabe der Rettungsdienst-Standorte würden alle Mitarbeitenden vollständig in die neuen Strukturen integriert.