Pfizer-Preis ins Inselspital Bern

Dr. Natascha Wuillemin und Dr. Alexander Eggel vom Inselspital wurden am 6. Februar 2014 mit dem Medizin-Forschungspreis der Stiftung Pfizer ausgezeichnet.

Zum 23. Mal zeichnete die Stiftung Pfizer Forschungspreis am 6. Februar 2014 junge Wissenschaftler aus. Darunter befinden sich auch zwei Forschende aus dem Inselspital, Universitätsspital Bern: die Rheumatologin Natascha Wuillemin und der Immunologe Alexander Eggel.

Patienten vor Medikamentenschäden bewahren

Bei einigen Menschen kann das Antibiotikum Flucloxacillin eine schwere und oft sogar tödliche Immunreaktion der Leber hervorrufen. Dabei zerstören bestimmte Immunzellen, die CD8 T-Zellen, letztendlich das Lebergewebe.

Dr. Natascha Wuillemin von der Universitätsklinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Allergologie ist es in ihrer Forschung gelungen, die Ursachen hinter dieser Körperreaktion zu ergründen: Das Antibiotikum bindet an ein bestimmtes Eiweiss (HLA-B*57:01), welches nur einige Menschen besitzen und löst so die Abwehrreaktion aus. Mit Wuillemins Erkenntnissen könnten Forscher Tests entwickeln, um zu erkennen, welcher Patient Flucloxacillin nicht nehmen sollte. Auch könnte man bei der Entwicklung von neuen Medikamenten Nebenwirkungen schon frühzeitig in Laborversuchen erkennen.

Allergische Reaktion unterbrechen

Heuschnupfen-Geplagte kennen das: Schon der erste Kontakt mit fliegenden Pollen löst eine Kettenreaktion von Niesen, tränenden Augen und juckender Nase aus. Verursacher sind die körpereigenen Abwehrstoffe IgE, welche von bisherigen Allergiemedikamenten nur in freier Form blockiert werden, nicht aber wenn sie bereits an der Immunzelle die allergische Reaktion ausgelöst haben.

Dr. Alexander Eggel vom Universitätsinstitut für Immunologie hat eine Technik erfunden, die IgEs von den Zellen zu lösen und damit die Kettenreaktion in den Immunzellen zu unterbrechen. Die hierfür verwendete, leicht herzustellende Substanz könnte Grundlage für neue wirksame Medikamente gegen Heuschnupfen und andere Allergien sein.

Bedeutender Forschungspreis

Der Pfizer Forschungspreis ist einer der bedeutendsten Medizinforschungspreise der Schweiz. Er wird seit 1992 jährlich von der Stiftung Pfizer Forschungspreis auf Antrag von unabhängigen wissenschaftlichen Kommissionen verliehen.

Bis dato zeichnete die Stiftung Pfizer Forschungspreis insgesamt 248 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus und förderte mit einer Preissumme von rund 5.3 Millionen Schweizer Franken die medizinische Forschung in der Schweiz.

 

Weitere Infos: www.pfizerforschungspreis.ch/sites/g/files/g10028091/f/201601/Preistraeger2014-Arbeiten_de.pdf