Orthopädie und Unfallchirurgie: neues Zentrum

Das Inselspital und das Spital Netz Bern bauen ein neues Forschungs- und Kompetenzzentrum für Orthopädie auf.

Durch eine konsequente Zuweisung von weniger aufwändigen Behandlungen ans Spital Tiefenau wird mehr Platz für komplexe Behandlungen am Inselspital geschaffen, was die Wartezeiten verkürzt. Ergänzend dazu wird Sportmedizin und -orthopädie angeboten. Weiter hiess der Verwaltungsrat den Aufbau einer Alterstraumatologie gut, ein im Kanton Bern einzigartiges Angebot.

24h-Notfall Tiefenau

Der notfallmässige oder geplante Spitaleintritt ist wie bisher an beiden Standorten möglich. Das Inselspital mit seiner obligatorischen 24-Stunden-Betriebsbereitschaft versorgt nachts alle Mehrfach-Verletzten (Polytrauma-Versorgung). Der Notfall im Tiefenau wird gemeinsam mit den Allgemeinchirurgen betreut und bleibt rund um die Uhr offen: Die chirurgischen und traumatologischen Notfälle (Patienten mit Knochenbrüchen) werden im Spital Tiefenau weiterhin während täglich 24 Stunden aufgenommen, interdisziplinär betreut und notfallmässig operiert (Chirurgischer Kaderarzt 24/7: +41 31 308 88 25).

Der Ausbau des orthopädischen Angebots erfolgt vor dem Hintergrund des schnell wachsenden Anteils von älteren Menschen. In den nächsten 20 Jahren ist von einer Verdreifachung der Revisionsoperationen an Kunstgelenken (v.a. Hüft- und Kniegelenke) auszugehen. Die Zahl der Operationen von Knochenbrüchen bei der älteren Generation wird bereits bis 2020 um ein Drittel zunehmen.

Spezialisten-Teams sichern Versorgung

Das von der Geschäftsleitung entwickelte abgestufte Versorgungskonzept Orthopädie sieht vor, dass ärztliche Spezialisten-Teams (z.B. Hüfte, Knie, Fuss, Schulter, Trauma, Tumor, Wirbelsäule) an allen Spital-Standorten einen einheitlich hohen Versorgungsstandard sicherstellen.

Durch die Kapazitätserweiterung im Spital Tiefenau für weniger komplexe Behandlungen können die Patienten effizienter behandelt werden, wodurch im Inselspital Platz für zusätzliche komplexe Behandlungen entsteht. Sowohl Patienten als auch zuweisende Ärzte erhalten so einen einfacheren, direkten Zugang zur Orthopädie und müssen weniger lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Das neue orthopädische Forschungs- und Kompetenzzentrum wird von Prof. Dr. med. Klaus Siebenrock geleitet. Er ist seit zehn Jahren Ordinarius für Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie an der Universität Bern.

Weiter wählte der Verwaltungsrat auf Antrag der Geschäftsleitung per 1. Mai 2015 Prof. Dr. med. Marius Keel zum Leiter und Chefarzt Orthopädie im Spital Tiefenau.