Insulin-Forschungserfolg

Forschende der Uni Bern und des Inselspitals weisen die zentrale Rolle eines Eiweiss-Moleküls bei der Insulin-Ausschüttung nach. Sie erhoffen sich neue Möglichkeiten für die Diagnose und Therapie von Diabetes.

Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist eine häufige Erkrankung. In der Schweiz sind über 350'000 Personen betroffen. Bei ihnen ist die Ausschüttung von Insulin gestört, die durch spezialisierte Zellen in der Bauchspeicheldrüse sichergestellt wird. Obwohl die Mechanismen der Insulinausschüttung bereits sehr gut erforscht sind, gibt es immer noch viele offene Fragen.

 

Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von PD Dr. Daniel Fuster vom Institut für Biochemie und Molekulare Medizin und der Universitätsklinik für Nephrologie, Hypertonie und Klinische Pharmakologie des Inselspitals hat nun die Funktion eines erst kürzlich entdeckten Transportproteins untersucht. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Natrium/Protonenaustauscher, der Salz gegen Säure austauscht.

 

In einer umfassenden Studie konnte die Gruppe aufzeigen, dass dieses Transportprotein eine zentrale Rolle beim Verschliessen der Zelloberfläche spielt, nachdem Insulin ausgeschüttet wurde. Fehlt dieses Eiweiss oder ist es in seiner Funktion gehemmt, wird deutlich weniger Insulin ausgeschüttet. Obwohl noch nicht erforscht, ist es denkbar, dass erworbene oder vererbte Veränderungen dieses Transporteiweisses das Risiko erhöhen, im Verlauf des Lebens einen Diabetes mellitus zu entwickeln.

 

Die Studie entstand im Rahmen des in Bern geleiteten Nationalen Forschungsschwerpunktes (NFS) «TransCure». Die Resultate werden nun im Journal «Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)» publiziert.