Hybrid Banking Nabelschnurblut

Eigennutzung oder Spende? – Am Nabelschnurblut scheiden sich in der Schweiz die Geister. Dies muss nicht so sein, findet die Frauenheilkunde des Inselspitals in einer eben veröffentlichten Studie.

Für die Einlagerung von Nabelschnurblut gibt es in der Schweiz derzeit zwei sich ausschließende Optionen: Entweder bewahren die Eltern das Nabelschnurblut für das eigene Kind auf („Private Banking“) oder sie spenden es für die Öffentlichkeit („Public Banking“). Denkbar wäre in Zukunft aber auch eine Kombination, welche private Vorsorge und humanitäres Engagement verbindet: das „Hybrid Banking“.

Beim Hybrid Banking wird das Nabelschnurblut zunächst für den Eigengebrauch eingelagert, zusätzlich aber – wie bei einer öffentlichen Spende – HLA typisiert und im öffentlich zugänglichen Stammzellspendenregister der Schweiz anonym aufgeführt. Stellen sich die gefrorenen Zellen als ideales Transplantat für einen Leukämiekranken heraus, so können die Eltern das Blut ihres Kindes freigeben und erhalten die Kosten für Entnahme und Einlagerung zurück.

Frauen unterstützen neues Modell
Eine in Transfusion veröffentlichte wissenschaftliche Studie der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Bern zeigt nun, dass 85 Prozent von 170 befragten Frauen eine Entnahme und Einlagerung von Nabelschnurblutzellen grundsätzlich unterstützen. Gäbe es das Hybrid Banking, würden die meisten (49 Prozent) diese Option wählen und nur 13 Prozent ein reines „Private Banking“ vorziehen. Ohne Hybrid-Modell wählen 47% die private Einlagerung.