Epigenetische Kontrolle von Stammzellen

Genetik studiert die Beschaffenheit von Genen, während sich die Epigenetik, mit dem Ausdruck der genetischen Information, der Expression von Genen befasst. Von besonderem Interesse sind genetische Veränderungen und deren Auswirkungen, die oft in der Form von Erkrankungen auftreten. Durch ein besseres Verständnis der Steuerung der Genexpression hoffen Forschende korrigierend auf Krankheiten einwirken zu können.

Genetik und Epigenetik wurden in der Studie von Dr. Pierre Balmer; Prof. Petra Roosje und Prof. Eliane J. Müller erfolgreich kombiniert. Die Untersuchung einer vererbten Hautkrankheit anhand eines Hundemodells und molekularer Analysen haben zur Entdeckung geführt, dass das epigenetische Enzym SUV39H2 in der Erhaltung des Stammzellen-Reservoirs in der Haut eine Schlüsselrolle einnimmt. Der alleinige Verlust von SUV39H2 durch eine vererbte Mutation geht einher mit einem signifikanteren Verlust von Stammzellen. Dementsprechend hat man beim Menschen beobachtet, dass erhöhte SUV39H2 Aktivität mit der krebsartigen Wucherung von epithelialen Stammzellen korreliert. Das Verständnis neuer Prozesse in epigenetischen Netzwerken und deren Auswirkungen ist ein wichtiger Meilenstein in der sogenannten «Interceptive Medicine», die aus der massgeschneiderten, personifizierten Präzisionsmedizin hervorgeht.

 

Expertin:

  • Prof. Dr. phil. nat. Eliane Müller, Universitätsklinik für Dermatologie, Inselspital, Universitätsspital Bern

 

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RNA Sequenzanalyse

Prof. Dr. phil nat. Eliane Müller, Forschungsleiterin