Rund zwei Jahre nach der Grundsteinlegung und zwei Jahre vor Fertigstellung erhält das neue Hauptgebäude des Inselspitals seinen künftigen Namen. Namensgeberin ist Bernburgerin Anna Seiler, die 1354 während der Pestepidemie ein Spital mit 13 Betten stiftete und damit den Grundstein für das Inselspital legte. Der Name ist eine Hommage an die Gründerin des Inselspitals, die Geschichte schrieb, als dies noch kaum einer Frau möglich war. Das bisherige Anna-Seiler-Haus wird vor Inbetriebnahme des Neubaus einen neuen Namen erhalten.
Direktionspräsident Uwe E. Jocham erläutert die Namenswahl: «Anna Seiler steht wie keine andere historische Persönlichkeit für das Inselspital und seine lange Geschichte. Deshalb war es uns wichtig, dass das neue Hauptgebäude – das Herzstück des neuen Insel-Campus – nach ihr benannt wird. Mit einem weiblichen Namen wollen wir auch ein Zeichen setzen für die Bedeutung der Frauen in der Medizin. Mit einem Anteil von 73 % ist die Mehrheit unserer Belegschaft weiblich und trägt entsprechend zur herausragenden Medizin, Pflege und For-schung an der Insel Gruppe bei.»
Abel Müller-Hübenthal, Direktor Immobilien und Betrieb, ergänzt: «Mit dem Neubau schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass die inzwischen 667-jährige Geschichte des Inselspitals erfolgreich fortgeschrieben und Anna Seilers Vision bewahrt wird. So sollen auch in diesem Gebäude der Spitzenmedizin die Patientenbedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Das Gebäude ist sowohl für ambulante als auch stationäre Versorgung konzipiert und nach den neuesten Erkenntnissen im Spitalbau geplant.»
Bautätigkeit im Zeitplan
Der Neubau soll im dritten Quartal 2023 bezugsfertig sein. Im August 2021 wurde die Verbindung zum Intensivbehandlungs-, Notfall- und Operationszentrum (INO) fertiggestellt. Der Innenausbau schreitet zügig voran. Ende des Jahres sollen bereits das Fassadengerüst abgebaut, der letzte Kran demontiert und die Passerelle zur Kinderklinik fertiggestellt werden. Die ersten Stockwerke werden im ersten Quartal 2022 baulich finalisiert. Dann beginnt die komplexe technische Inbetriebnahme des Gebäudes.
Das Anna-Seiler-Haus wird auf dem Insel-Areal ein Zentrum sein, das die unterschiedlichen Kliniken miteinander verbindet. Damit gelingt ein wesentlicher Schritt zur Neuordnung des Insel-Campus, die verwandte Abteilungen näher zusammenbringt, die Wege kürzer und die Prozesse effizienter macht.