2020 hatte die Insel Gruppe bereits einen Gesamtkredit in Höhe von 124 Millionen Franken gesprochen, um das Gebäude an der Effingerstrasse 102 zu sanieren. Die Sanierungsarbeiten legten weitere verdeckte Bauschäden offen. Konstruktionsbedingt hatte sich in der Bausubstanz des Gebäudes Schadstoff entwickelt, der bei den Abbrucharbeiten hervortrat. Diese Entdeckung führte im Sommer 2021 zu einem Baustopp und erforderte eine umfassende Schadstoffsanierung, die weitere Zusatzkosten generierte. Für die Schadstoffsanierung mussten grosse Teile des Gebäudes auf den Rohbau zurückgebaut werden. Weil die weitere Sanierung die betrieblich und betriebswirtschaftlich beste Option bleibt, genehmigt der Verwaltungsrat dafür einen Nachkredit von 63 Millionen Franken und bekräftigt sein Bekenntnis zum Gebäude, das ab dem 2. Quartal 2026 die Frauenklinik, die Neonatologie der Kinderklinik und die Augenklinik des Inselspitals beherbergen und dann Marie-Colinet-Haus heissen wird.
Neues Spital in alter Hülle
Beim ursprünglichen Entscheid zur Sanierung des Gebäudes war nicht absehbar, welche Baumängel die Sanierungsarbeiten zutage fördern würden. Aufgrund der Baumängel musste das Gebäude auf den Rohbau zurückgebaut werden. Das trieb die ursprünglich budgetierten Kosten in die Höhe, eröffnete aber gleichzeitig neue bauliche Optionen. Der Rückbau ermöglicht es der Insel Gruppe, innerhalb des Gebäudes ein neues und modernes Spital zu konzipieren, das sowohl Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen Qualität und Behaglichkeit bietet und gleichzeitig erhebliche Optimierungen im klinischen Alltag ermöglicht. «Unser Anspruch ist es, mit engagierten Mitarbeitenden die bisherige medizinische Exzellenz zu erhalten und auszubauen. Dass wir dies in einem architektonisch optimalen und erweiterten Umfeld tun können, ist für uns alle einmalig», zeigt sich Co-Klinikdirektor Prof. Dr. med.
Michael Mueller erwartungsfroh über die neue Klinik. «Das ist nicht nur eine Neugeburt, sondern eine umfassende Weiterentwicklung unserer Klinik», ergänzt Co-Klinikdirektor Prof. Dr. med. Daniel Surbek.
Ab dem 2. Quartal 2026 bieten die Kliniken im Marie-Colinet-Haus den Patientinnen und Patienten eine angenehme und moderne Umgebung. Dazu gehören komplett neue Zimmer, ein reguliertes Raumklima, hochwertige Materialisierungen sowie ein ebenso funktionales wie einladendes Raumkonzept mit allen Vorzügen eines modernen Spitalgebäudes. «Die Gestaltung und die Infrastruktur des Gebäudes ermöglichen die Augenheilkunde auf dem ausgezeichneten klini-schen Niveau aufrechtzuerhalten. Der Ausbau der Tagesklinik wird zu einer deutlichen Verbesserung des Patientenkomforts führen», preist der Klinikdirektor der Augenklinik, Prof. Dr. Dr. med. Martin Zinkernagel unisono die Vorzüge des erneuerten Gebäudes, in dem trotz ausreichend Raum kurze Wege die Zusammenarbeit fördern.
Eltern-Kind-Einheiten in der Neonatologie
Die Frauenklinik des Inselspitals, Universitätsspital Bern ist bereits heute mit der grossen
Neonatologie der Kinderklinik ein überregionales Perinatalzentrum. Im neuen Marie-Colinet-Haus wird ab Neubezug des Gebäudes die schweizweit erste Frauenklinik mit Eltern-Kind-Einheiten in der Neonatologie beheimatet sein.