Im Jahr 2024 wurden in der Insel Gruppe insgesamt 54 195 akutstationäre Patient:innen behandelt. Bereinigt um die Fallzahlen der 2023 geschlossenen Spitäler Münsingen und Tiefenau entspricht dies im Vorjahresvergleich einer Zunahme um 2.4 %. Aufgrund der Standortschliessungen sank die Gesamtzahl dennoch um 5.2 % gegenüber dem Vorjahr. In Folge der Konzentration auf die universitäre Medizin erhöhte sich der Schweregrad der Fälle (Case Mix Index) auf 1.46 (+2.2 %). Die Anzahl ambulanter Konsultationen verringerte sich um 5.2 % auf 852 058 (ohne Spitäler Münsingen und Tiefenau: -0.6 %).
Spitalbetrieb erholt sich nach intensivem ersten Halbjahr
Die erste Jahreshälfte war stark geprägt von der Einführung des Klinikinformations- und Steuerungssystems EPIC. Die erwartungsgemäss ressourcenintensive Schulungsphase und der Go-live haben den Spitalbetrieb temporär eingeschränkt. Im zweiten Halbjahr konnte die Aufnahmefähigkeit wieder gesteigert werden und der Spitalbetrieb erzielte einen Gewinn von CHF 20.4 Mio. (erstes Halbjahr: Verlust CHF 71.0 Mio.).
Ergebnis übrige Segmente
Die übrigen Segmente der Insel Gruppe erwirtschafteten einen Gewinn von CHF 26.9 Mio. Massgeblich dazu beigetragen hat die Mehrwertabgeltung des Kantons Bern in Höhe von CHF 17.4 Mio. im Zusammenhang mit der Bereinigung der Grundeigentumsverhältnisse auf dem Insel-Campus.
Tarifliche Fortschritte und Finanzierung
Für die Jahre 2024 und 2025 konnte die Insel Gruppe positive Tarifabschlüsse mit der HSK (Helsana, Sanitas und KPT) für die universitäre Baserate erzielen. Im Zusatzversicherungsbereich wurde das neue Angebot «Insel Premium» erfolgreich lanciert. Mit diesem Angebot kann die Insel Gruppe die Transparenzanforderungen der Finanzmarkaufsicht erfüllen sowie ihren zusatzversicherten Patient:innen Spitzenmedizin kombiniert mit einem attraktiven Service und Komfort anbieten.
Zur Finanzierung hat die Insel Gruppe im November 2024 eine Anleihe im Umfang von CHF 250 Mio. emittiert.
Transformation als Chance
Die Insel Gruppe verfolgt konsequent eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und hat dafür verschiedene effizienzsteigernde Projekte gestartet. «2024 war ein anspruchsvolles Jahr. Wir haben viele Veränderungen initiiert und umgesetzt – dafür gebührt allen Mitarbeitenden grosse Wertschätzung», betont Prof. Dr. Christian Leumann, Direktionspräsident der Insel Gruppe. «Dank ihres enormen Engagements entwickeln wir uns Schritt für Schritt zu einer resilienteren und zukunftsorientierten Spitalgruppe.»
Der Verwaltungsrat der Insel Gruppe erarbeitet derzeit eine neue Unternehmensstrategie. Parallel wird die Insel Gruppe die eingeleiteten strukturellen und kulturellen Verbesserungen im laufenden Jahr aktiv vorantreiben. Das neue Hauptgebäude Anna-Seiler-Haus und das neue integrierte Klinikinformations- und Steuerungssystem EPIC bieten optimale Bedingungen, um Behandlungsabläufe nachhaltig entlang des Patientenpfades auszurichten und damit weiterhin eine moderne und erstklassige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus bieten die neuen Strukturen auch eine hervorragende Grundlage für die innovative Weiterentwicklung der universitären Forschung.