Erfolgreiche PFO-Therapie

Loch in der Vorhof-Trennwand des Herzens (PFO): Mechanischer Verschluss ist lebenslanger Blutverdünnung mehr als ebenbürtig. Dies geht aus einer internationalen Studie des Inselspitals hervor, soeben im New England Journal of Medicine publiziert.

Ein kleines Loch in der Vorhof-Trennwand des Herzens: Mit diesem nach der Geburt nicht zugewachsenen Löchlein, dem sogenannten PFO (Permeables Foramen Ovale), leben in der Schweiz über 1 Million Erwachsene. Ihr Risiko: Ein an sich harmloses Blutgerinnsel aus einer Beinvene schlüpft durch dieses Loch und verstopft eine Arterie im Gehirn. Es kommt zum Hirnschlag mit Lähmung, Sprachverlust, Blindheit oder gar Tod. Die Möglichkeiten der Vorbeugung: blutverdünnende Medikamente auf Lebzeiten mit Risiko einer Blutung oder ein Verschluss des Löchleins.

 

Das Universitätsspital Bern hat den kathetergestützten Verschluss des PFOs mitentwickelt und vereinfacht und führt weltweit am meisten solche wenig belastenden Eingriffe durch – pro Jahr über 250. Dabei wird minimalinvasiv über die Leistenarterie ein dünnes und flexibles Plastikröhrchen mit einem zusammengefalteten Schirmchen in den linken Herzvorhof vorgeschoben. Dort wird das Schirmchen entfaltet und im Loch in der Scheidewand platziert.

 

Die Ärzte und Forscher der Universitätskliniken für Kardiologie (Herzmedizin) sowie für Neurologie des Inselspitals und 28 weiterer Herzzentren in Europa, Nord- und Südamerika und Australien untersuchten in einer breit angelegten Studie über 10 Jahre, welche der beiden Methoden – Medikament oder Schirmchen – die erfolgreichere zur Verhütung von solchen Schlaganfällen ist. 210 medikamentös behandelte Patienten wurden 204 mit Schirm-Verschluss behandelten gegenübergestellt. Das Resultat: Mit Schirmverschluss hätten 4 von 5 Hirnschlägen verhindert werden können, die bei der Medikamenten-Therapie auftraten. Der Schirmverschluss kann ambulant durchgeführt werden, braucht keine Narkose, ist praktisch risikofrei und der Patient kann schon am selben Tag wieder Sport treiben.

 

Die Studie wurde im renommierten New England Journal of Medicine (NEJM) vom 21. März 2013 veröffentlicht. Eine ähnliche amerikanische Studie im selben Heft kommt zum gleichen Schluss.