Spitalbakterien häufiger Grund kindlicher Sepsis

Eine laufende Studie der Schweizer Kinderkliniken kommt zu dem Schluss, dass ca. die Hälfte aller Blutvergiftungen bei Kindern durch Spital-Bakterien ausgelöst wird. Dieses Wissen kann nun zur Prävention der oft schwer verlaufenden Erkrankung beitragen.

Die Universitäts-Kinderkliniken Bern und Zürich informieren zum heutigen Weltsepsis-Tag über die aktuellen Ergebnisse der seit 2011 laufenden nationalen Sepsis-Studie der Schweizer Kinderspitäler. Daraus geht hervor, dass bei Kindern in der Schweiz häufiger als vermutet bakterielle Infektionen, wie eine Sepsis („Blutvergiftung“), als Komplikationen von Spitalaufenthalten auftreten können. Die Studie möchte Ursachen und Verlauf der schwer bis tödlich verlaufenden Infektion systematisch für die Schweiz erfassen, um die Behandlung von betroffenen Kindern zu verbessern und Todesfälle zu vermeiden.

Spitalinfektion als möglicher Auslöser

In den ersten zwei Studienjahren wurden schweizweit über 500 Kinder mit Sepsis registriert. 20% davon mussten wegen septischem Schock auf einer Intensivstation behandelt werden und 4% der Kinder verstarben trotz maximaler intensivmedizinischer Therapie. 40% der Kinder mit Sepsis waren vorangehend gesund, ungefähr die Hälfte kam jedoch mit den verursachenden Bakterien während eines Spitalaufenthaltes in Berührung.