Hirnstimulation verbessert Rehabilitation nach Schlaganfall

Wahrnehmungsausfälle nach einem Hirnschlag können durch Magnetstimulation langfristig vermindert werden. Zu dieser wichtigen Erkenntnis für die Selbstständigkeit der betroffenen Patienten im Alltag kommt das Inselspital in einer neuen Studie.

Nach einem Hirnschlag kommt es häufig zu halbseitigen Wahrnehmungsausfällen. Dieser sogenannte „Spatial neglect" macht es den betroffenen Patienten unmöglich, Objekte in der linken Raumhälfte zu sehen. Verantwortlich für die Wahrnehmungsausfälle ist eine Hyperaktivität derjenigen Hirnhälfte, die nicht vom Schlaganfall betroffen war.

Wissenschaftler der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital und des Departements Klinische Forschung der Universität Bern haben in Zusammenarbeit mit Kollegen des Luzerner Zentrums für Neurologie und Neurohabilitation herausgefunden, dass diese Hyperaktivität durch Magnetstimulation am Schädel gemindert und so die Wahrnehmung langfristig verbessert werden kann.

Wiedergewonnene Lebensqualität

Die Studie ergab, dass Patienten, die während zwei Tagen acht Therapieeinheiten mit Magnetstimulation erhielten, nicht nur kurzfristig ihre Wahrnehmungsfähigkeit in der linken Raumhälfte verbessern konnten, sondern sogar über 3 Wochen nach der Therapie hinweg. Zwei Vergleichsgruppen, bei denen eine Stimulation lediglich simuliert wurde bzw. die keine Therapie erhielten, schnitten dagegen wesentlich schlechter in neuropsychologischen Tests ab.