Eine Neuorganisation der Insel Gruppe ist aus mehreren Gründen notwendig. In der aktuellen Struktur sind die Entscheidungswege zu lang und die Geschäftsleitung zu stark mit operativen Fragen beschäftigt. Die aktuelle Organisation wird den Ansprüchen des Universitätsspitals, des Spitals Tiefenau und der Landspitäler (Riggisberg, Belp, Münsingen, Aarberg) nicht gerecht. Das hat die Integrationsphase nach dem Zusammenschluss des Inselspitals mit der Spital Netz Bern AG gezeigt. Als Massnahme wird eine spitalübergreifende, strategisch tätige Konzernleitung eingesetzt.
Die Neuorganisation sieht eine Konzernleitung vor, welche integrative und gruppenstrategische Aufgaben übernehmen wird. Die bisherigen Geschäftsleitungen des Stadtspitals, der Landspitäler und des Inselspitals werden die operative Führung des medizinischen Kerngeschäftes übernehmen. Dies erlaubt eine grössere Flexibilität sowie eine differenzierte Entwicklung der medizinischen Angebote der abgestuften Versorgung. Die Unterstützungsfunktionen Immobilien, Gebäudeunterhalt, Hotellerie und Beteiligungen erbringen für das gesamte Kerngeschäft der Insel Gruppe wichtige Dienstleistungen. Daher werden sie in einem eigenen Bereich zusammengefasst, der Bestandteil der Insel Gruppe ist.
Der Verwaltungsrat sieht die Reorganisation der Insel Gruppe als wichtiges strategisches Projekt. Er hat die designierte Konzernleitung beauftragt, in Teilprojekten mit der Reorganisation zu beginnen.
Mitsprache der Pflege ist gewährleistet
Vertreterinnen und Vertreter der Pflege/MTT äusserten Bedenken gegenüber der Neuorganisation. Sie seien als wichtige und grosse Berufsgruppe in der neuen Konzernleitung zu wenig repräsentiert. Der Verwaltungsrat und die designierte Konzernleitung nehmen diese Anliegen ernst. Nach eingehender Prüfung halten sie fest: Die Direktion Pflege/MTT wird weiter bestehen. Ebenso wird die Pflege/MTT in der Geschäftsleitung des Inselspitals und in den Divisionsleitungen Stadtspital und Landspitäler vertreten sein. Auf der Stufe Konzern wird sie dem interdisziplinären Kernbereich Medizin angehören. Damit ist und bleibt die Mitsprache der Pflege/MTT gewährleistet.
CEO Holger Baumann zum Motiv der Integration: „Der Bereich Medizin wird vom Patienten als Ganzes gesehen und dem müssen wir entsprechen. In der neuen Organisation werden Ärzteschaft und Pflege zu Gunsten des Patienten noch enger zusammenarbeiten. Die Interprofessionalität wird dadurch weiter gestärkt. Damit können die Erfahrungen der Pflegenden einfliessen und Synergien genutzt werden. Davon profitieren werden Patientinnen und Patienten wie auch Mitarbeitende.“
Erste Umsetzungsschritte der Neuorganisation treten per 1. Juli 2017 in Kraft.
